Hunde-Blog

Tierschutzhund: Wie man seriöse Auslandsvermittlungen erkennt

von Tina Drews - 1 Oct, 2021

Tierschutzhund: Wie man seriöse Auslandsvermittlungen erkennt

Herausforderung Tierschutzhund: Ich bin Lena, 30 Jahre alt, hauptberuflich Kauffrau im Gesundheitswesen, aber nebenberuflich in der Ausbildung zur Tierpsychologin. Mein Piccolo ist ein Tierschutzhund aus Griechenland und manchmal eine echte Herausforderung – aber ich liebe ihn total. Vielleicht gerade, weil wir zusammen so viel lernen (müssen)? In dieser Artikelreihe bei Leckermeister möchte ich euch mitnehmen auf unseren Weg – von meiner Entscheidung für einen Tierschutzhund über Einreise, Kennenlernen bis zu unserem nicht ganz einfachen Alltag.

Wie findet man einen Tierschutzhund aus dem Ausland?

Nachdem für mich feststand, dass ich keinen Rassehund vom Züchter möchte, sondern einen Tierschutzhund, musste ich mir selbst schon die nächste Frage beantworten: Einen Hund aus einem deutschen Tierheim oder aus dem Ausland? Ich habe mich dann für einen Hund aus dem Ausland entschieden, weil sie in vielen Ländern nicht gut behandelt werden und weniger Chancen haben als Hunde, die hier in einem Tierheim sind. Und dann habe ich damit begonnen, nach einer Organisation Ausschau zu halten, über die ich eine solche „Auslandsadoption“ abwickeln kann.

Die ersten Schritte zur Auslandsadoption eines Hundes

Ich folge sehr vielen Organisationen und Tierschützern bei Facebook und Instagram. Ich respektiere die Arbeit jedes einzelnen Tierschützers, trotzdem sollte man bei der Auswahl der Organisationen auf einiges achten. Denn es gibt auch unseriöse Anbieter, denen es nicht um Tierschutz, sondern um Hundehandel geht. Und die sich um das Wohl der Tiere in ihrem Heimatland nicht kümmern, sondern nur darum, mit dem „Export“ der Vierbeiner Geld zu verdienen.

Aber wie findet man so etwas heraus?
1. sollte man sich die Facebookseiten und Homepages der Organisationen genau angucken und durchlesen. Jede Organisation besitzt mittlerweile so etwas.

2. Schaut euch auch die Bilder und Videos der Hunde an, wie reagieren sie dort? Sind sie verängstigt oder eher total aufgeweckt? Sprich: Hatten sie eventuell schon Kontakt zu Pflegestellen oder sind sie möglicherweise von der Unterbringung in "Auffangheimen" verschüchtert? Ihr solltet euch klarmachen, dass dann das Ankommen bei euch noch schwerer wird. 

3. Gibt es Rezensionen, zum Beispiel bei Facebook oder auch bei Google? Gebt den Namen des Vereins ein, da solltet ihr außer der „Eigendarstellung“ auch Suchergebnisse finden, wenn Nutzer über ihre Erfahrungen mit diesem Verein gesprochen haben.

4. Eine gute Organisation beantwortet dir alle Fragen, die du hast. Ich habe mit meiner Organisation knapp zwei Stunden telefoniert, und selbst danach fallen einem noch Fragen ein. Die sollte man auch stellen dürfen, ohne dass das Gegenüber am Telefon ungeduldig wird oder dich drängt, irgendetwas zu unterschreiben.

5. Kommt der Hund / die Katze gechippt, geimpft und mit Papieren an? Sollte dies nicht der Fall sein, sollte man sich eventuell nochmal eine andere Organisation angucken. Denn seriöse Organisationen wollen, dass die Tiere ohne Probleme nach Deutschland kommen – und dafür braucht es diesen Papierkram!

6. Wie hoch ist die Schutzgebühr für dich, wenn du das Tier übernimmst? Es gibt bei Tieren aus dem Tierschutz eigentlich immer eine Schutzgebühr. Diese ist gerechtfertigt, denn Tierarzt, Transport usw. kosten Geld. Die Schutzgebühr sollte aber nicht übertrieben hoch sein, aber auch nicht zu niedrig. Ich habe zum Beispiel 350 Euro bezahlt, aber auch schon von 500 oder mehr gehört. Piccolo war bereits kastriert, diese Kosten kamen auf mich dann also nicht mehr zu.

Am allerbesten: Vor der Auswahl einer Organisation mit früheren „Kunden“ sprechen! Idealerweeise kennt man jemanden, der schon einen Hund dieser Organisation hat. Der Verein sollte einem eine solche Person oder auch Pflegestellen ruhig benennen oder – besser noch – man recherchiert auf eigene Faust nach Leuten, die Erfahrungen mit ihnen haben. Denn dann kann man sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

Denkt daran: „Selbstdarstellungen“ bei Facebook oder im Internet können auch gefälscht sein. Fragt nach unabhängigen Meinungen oder erkundigt euch bei Tasso oder dem Tierschutzbund. Tasso hat dazu einen guten Artikel geschrieben.

Und so geht es weiter: In der nächsten Folge erzähle ich dir, wie genau ich meinen Piccolo gefunden habe und mit welcher Organisation ich die Adoption abgewickelt habe.

Diese Folgen „Herausforderung Tierschutzhund“ sind bereits erschienen: