Herausforderung Tierschutzhund: Ich bin Lena, 30 Jahre alt, hauptberuflich Kauffrau im Gesundheitswesen, aber nebenberuflich in der Ausbildung zur Tierpsychologin. Mein Piccolo ist ein Tierschutzhund aus Griechenland und manchmal eine echte Herausforderung – aber ich liebe ihn total. Vielleicht gerade, weil wir zusammen so viel lernen (müssen)? In dieser Artikelreihe bei Leckermeister möchte ich euch mitnehmen auf unseren Weg – von meiner Entscheidung für einen Tierschutzhund über Einreise, Kennenlernen bis zu unserem nicht ganz einfachen Alltag.
Die Organisation, wo Piccolo herkam, kannte ich ursprünglich gar nicht. Es handelt sich um Anima Lefkada, Notfellstation. Seit 2018 sind sie ein eingetragener Verein und arbeiten auf der griechischen Insel Lefkada, wo sie sich um ausgesetzte und vernachlässigte Hunde kümmern..
Eine Bekannte hatte auf Facebook Piccolos Bild gesehen und mich darauf verlinkt, ich war sofort verliebt! Seine Annonce stand schon etwas länger im Internet, aber niemand hatte sich für ihn interessiert . Bis heute verstehe ich nicht warum - ich habe Piccolo angeguckt, und war direkt sicher: Das ist er! Seine Augen, sein Blick und seine Ausstrahlung haben mich so angesprochen. Er war in Griechenland in der Notfellstation untergebracht. Dort gibt es keine Zwinger, die Hunde dürfen sich frei bewegen. Und sie werden sogar manchmal nachts mit nach Hause genommen, zum Beispiel wenn es gewittert.
Eigentlich war ich gar nicht auf der Suche nach einem eigenen Hund, ich hatte immer Hunde zur Betreuung, wenn die Besitzer mal auf einer Party oder im Urlaub waren. Aber als ich Piccolo auf dem Bild gesehen habe, habe ich die Organisation direkt angeschrieben und zwei Tage später habe ich dann mit Lydia telefoniert. Sie ist Kassenwart in dem Verein, ist Deutsche und war zuständig für Piccolo.
Was ich anfangs von Piccolo wusste - sehr wenig!
Wir haben uns mehr als zwei Stunden unterhalten, und hätten es auch noch länger gekonnt! Denn Lydia und ich haben uns auf Anhieb verstanden. Sie hat mir ein bisschen von Piccolo erzählt: Er war damals knapp zwei Jahre alt, sie gingen davon aus, dass bei seinen Vorfahren ein Jagdhund bzw. eine Bracke ist. Im Heim mache er sich gut, sei etwas schüchtern, aber ein total lieber Kerl. Er wäre wohl am besten „Einzelprinz“ und Katzen möge er nicht
Lydia hat gleich im ersten Gespräch versucht, mir meine Ängste zu nehmen. Was passiert zum Beispiel, wenn Piccolo als „Pflegehund“ kommt und ich nicht mit ihm klarkomme? Dafür gab es einen Plan B - sie hätten mich nicht „alleine“ gelassen mit Piccolo.
AnimaLefkada suchte für Piccolo eine Pflege-/Endstelle. Ich hatte mich als Pflegestelle mit Aussicht auf Endstelle angeboten. Allerdings hätte ich niemals gedacht, dass mir jemand einen Hund gibt. Ich hatte schon mit anderen Organisationen Kontakt, aber für diese war ich ungeeignet: Alleinstehend, 55qmWohnung, kein Garten, Vollzeitjob, ganz schlimm! Das mag auf den ersten Blick ja zutreffen, aber es war mir klar, dass ich dafür sorgen würde, dass Piccolo vernünftig leben wird. Er sollte natürlich nicht acht Stunden am Tag alleine bleiben, sondern tagsüber zu meiner Oma. Dann hätten sich beide Gesellschaft geleistet und zusammen Tiersendungen gucken können!
AnimaLefkada war es sehr wichtig, dass der Hund ein schönes Zuhause bekommt - auch ohne 24/7 Beaufsichtigung. Ich konnte daher mein Glück kaum fassen, und Lydia auch nicht. Endlich möchte jemand Piccolo nach Deutschland holen! Im Nachhinein bin ich sehr froh, diese Organisation gewählt zu haben. Egal wann, egal welches Problem, sie waren immer für mich da. Selbst nach eineinhalb Jahren stehen sie mir noch zur Seite und ich kann anrufen, z.B. wegen seiner Angst, ich war teilweise schon überfordert. Mehr zu diesem Thema werdet ihr noch in den nächsten Blogbeiträgen erfahren.
Und so geht es weiter: In der nächsten Folge erzähle ich dir, wie genau Piccolo dann von Griechenland nach Deutschland kam.
Diese Folgen „Herausforderung Tierschutzhund“ sind bereits erschienen: