Hunde-Blog

Herausforderung Tierschutzhund: Wie Piccolo nach Deutschland kam

von Tina Drews - 15 Oct, 2021

Herausforderung Tierschutzhund: Wie Piccolo nach Deutschland kam

Herausforderung  Tierschutzhund: Ich bin Lena, 30 Jahre alt, hauptberuflich Kauffrau im Gesundheitswesen, aber nebenberuflich in der Ausbildung zur Tierpsychologin. Mein Piccolo ist ein Tierschutzhund aus Griechenland und manchmal eine echte Herausforderung – aber ich liebe ihn total. Vielleicht gerade, weil wir zusammen so viel lernen (müssen)? In dieser Artikelreihe bei Leckermeister möchte ich euch mitnehmen auf unseren Weg – von meiner Entscheidung für einen Tierschutzhund über Einreise, Kennenlernen bis zu unserem nicht ganz einfachen Alltag.

Nachdem ich Piccolo auf der Anima Lefkada-Seite bei Facebook entdeckt hatte, telefonierte ich stundenlang mit der Kassenwartin Lydia und bewarb mich als Pflege oder Endstelle. Danach stand fest:  Es wird eine Vorkontrolle zu mir kommen. Diese kam auch, eine Dame von der Organisation, die solche "Vorabbesuche" macht. Ich habe wie wild vorher die Wohnung aufgeräumt — bloß nichts rumstehen haben! Sie war aber sehr begeistert von mir und hat mir auch etwas meine Ängste genommen: Was wenn ich wegen meiner Wohnsituation Piccolo nicht bekommen würde? Schließlich habe ich keinen Garten....Sie hat der Organisation aber sehr begeistert von mir erzählt, und die Organisation war auch begeistert.

Jetzt noch los, meine Eltern vorwarnen. Denn die wussten bis dahin auch nicht, dass ich einen Tierschutzhund aus dem Ausland aufnehmen wollte. Meine Mama wollte mich endlich wieder glücklich sehen — ohne Hund habe ich sehr gelitten,  nachdem mein Struppy zwei Jahre zuvor gestorben war. Meine Mama war also dafür. Mein Papa und seine Frau boten mir auch direkt Hilfe an, dass sie Piccolo zum Beispiel nehmen würden, wenn ich arbeiten bin. Darüber war ich sehr froh, denn dass der Hund den ganzen Tag allein ist, wollten wir alle unbedingt vermeiden. Aber da würden ja meine Ome und mein Vater einspringen...

Die Reise nach Deutschland — Tiertransport mit Hindernissen 

Piccolo und seine Geschwister in GriechenlandEnde März 2020 sollte Piccolo dann endlich ankommen. Pustekuchen, es kam Corona... Ein großes Drama begann: Wann kann er kommen? Wie kann er kommen? Kann ich eventuell nach Griechenland fliegen? Wir haben uns teilweise den Kopf zerbrochen.

Die Organisation hatte bis dato die Tiere immer nur per Flugzeug einreisen lassen, indem die Mitarbeiterinnen die Tiere begleiteten. So sollte es auch diesmal sein. Also haben wir zunächst noch zwei, drei Wochen gewartet. Eventuell beruhigt sich ja die Lage und wir holen Piccolo doch mit dem Flugzeug?? Naja, wie das ausging, wissen wir ja alle...

Lydia machte sich Sorgen, dass ich abspringe und Piccolo nicht mehr haben möchte. Aber wenn man sich so in einen Hund verliebt hat, wartet man! Irgendwann stand dann aber fest, dass aus dem Transport per Flugzeug nicht mehr wird - denn Flüge gab es ja quasi nicht mehr im weltweiten Lockdown. Also bestellte Anima Lefkada einen Transporter, und es gab endlich ein Datum. Und prompt ging das Auto eine Woche vorher kaputt! Das Unternehmen versicherte aber, dass sie definitiv an dem geplanten Tag kommen werden - meldeten sich dann aber nie wieder.

Wir waren alle echt verzweifelt. Ich hatte extra zwei Wochen Urlaub genommen und konnte diesen leider nicht mehr verschieben. Allerdings muss ich ehrlich sagen,  dass es dann letztendlich doch gut für mich war, dass Piccolo eine Woche später kam als geplant. Denn traurigerweise ist meine Oma ist ganz plötzlich verstorben und wir mussten uns um sehr viele Dinge kümmern.

Anima Lefkada hatte zwischenzeitlich ein neues Unternehmen gefunden, dass den Transport abwickelte. Die beiden Fahrer des Transporters waren einfach unfassbar lieb und haben sich sehr um die Hunde gekümmert. Im Transporter saßen noch Piccolos Schwester „Ellie“ und sein Bruder „Mickey“, der jetzt Dobby heißt (siehe Foto links). Ellie wurde nach Bayern gebracht, in ihr endgültiges neues Zuhause. Mickey kam zu einer Pflegestelle. Mittlerweile hat aber auch er ein schönes Zuhause und heißt Dobby.

Und so geht es weiter: In der nächsten Folge erzähle ich dir, wie die ersten Tage mit Piccolo verliefen und was für ein Hund er ist.

Diese Folgen „Herausforderung Tierschutzhund“ sind bereits erschienen: